Global Carbon Budget – Wo steht die Welt beim CO2-Ausstoß?

Das Global Carbon Budget (GCB) liefert jährlich eine wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahme der globalen CO2-Emissionen und ihrer Verteilung in Atmosphäre, Ozeanen und Landökosystemen. Es zeigt, wie viel CO2 durch die Nutzung fossiler Energien und durch Landnutzungsänderungen freigesetzt wird und was das für das Erreichen internationaler Klimaziele bedeutet. Das GCB wird von über 100 Forschenden aus 70 Institutionen in 18 Ländern erarbeitet, koordiniert vom Global Carbon Project. Es analysiert aktuelle Emissionstrends, identifiziert Lücken beim Klimaschutz und bewertet den Fortschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität, etwa im Rahmen des Pariser Abkommens.
Prof. Dr. Julia Pongratz und Dr. Clemens Schwingshackl gehören zum GCB-Kernteam, in dem sie hauptverantwortlich sind für die Koordination der Landnutzungskomponente – der CO2-Emissionen durch Landnutzung (ELUC), etwa durch Entwaldung, Aufforstung oder landwirtschaftliche Nutzung. Sie koordinieren die Auswertung von Datensätzen, die von verschiedenen internationalen Forschungsgruppen beigetragen werden, und bewerten die Auswirkungen von Landnutzungsemissionen auf den Klimaschutz.
Darüber hinaus bringt der Lehrstuhl eigene Simulationen in das Budget ein: Einerseits mit dem semi-empirischen Kohlenstoffmodell BLUE zur Bestimmung der Landnutzungsemissionen und andererseits mit dem dynamischen globalen Vegetationsmodells JSBACH zur Bestimmung der natürlichen CO2-Aufnahme durch Landökosysteme (SLAND). Diese Beiträge helfen, die weltweite Kohlenstoffbilanz präziser zu erfassen – als Grundlage für evidenzbasierte Klimapolitik.